Es ist ein Vorurteil, dass man im Alter nichts mehr lernen kann. Es hat sich zwar in den Köpfen vieler Menschen eingenistet und hindert die meisten Leute daran, auch noch im Alter seinen Horizont zu erweitern. Aber wie gesagt, es ist nur ein Vorurteil. Der Spagat zwischen Lernen und Wissen ist nicht leicht. Aber er verlänger das Leben.
Die Gesellschaft und ihre Vorurteile
Ein älterer Mensch, der nervös an seinem Smartphone herumdrückt, wird schnell in die Schublade Oje – die moderne Technik gepresst. Drückt eine junge Person ohne großen Erfolg nervös am Handy herum, ist das Smartphone eben nicht benutzerfreundlich. Wer Fehler macht oder Hilfe braucht, ist den neuen Zeiten und der neuen Technik nicht gewachsen. Das denken leider viele, manche auch von sich selbst. Es ist das Vorurteil, nicht das Alter, das die Selbsteinschätzung beeinträchtigt. Heute weiß die Wissenschaft, dass man mit 45 noch im jungen und mit 60 gerade einmal im mittleren Erwachsenenalter ist. Man kann auch noch was lernen, wenn man 70 oder 80 Jahre ist.
Übung macht den Meister
Forscher haben herausgefunden, dass in den Köpfen älterer Anfänger genau das Gleiche abläuft wie bei jungen Anfänger. Je öfter Nervenverbindungen genutzt werden, desto stärker festigt sich das Gelernte und zwar unabhängig vom Alter. Auch im Alter bildet das Gehirn neuronale Verbindungen. Es steht also auch dem älteren Menschen immer offen Neues zu erlernen. Tatsache ist, dass im Alter die Konzentrations- und Koordinierungsfähigkeit abnimmt und die Bewegungen langsamer werden, dennoch steht dem Erlernen einer Sprache oder einer Sportart nichts im Wege. Vielleicht dauert es ein bisschen länger und man muss im Alter noch fleißiger über, aber der Erfolg stellt sich ganz sicher ein.